ABOUT UNDOX

Am 24. und 25. November 2017 startete mit UNDOX im „21er Haus“ – jetzt: Belvedere 21– Museum für Zeitgenössische Kunst – ein weltweit einzigartiges internationales Filmfestival: Es widmet sich in Hinkunft der Zukunft des Dokumentarfilms als Filmkunst. Dabei werden exklusiv Filme gewürdigt, die sich durch neuartige Zugänge auszeichnen und Neuland in Hinblick auf Produktions- und Erzählweisen betreten. 2018 wird zum einjährigen Jubiläum am 22. November ein UNDOX-Filmabend im Rahmen der Vienna Art Week veranstaltet.

MISSION

Wir stellen damit Innovationen in der zeitgenössischen österreichischen und internationalen dokumentarfilmischen Praxis in den Mittelpunkt. Gerade für diese innovativen Methoden und Formate fehlt leider bis heute ein konkretes Forum. Allein aufgrund des ihnen innewohnenden Bruchs mit dem Etablierten haben sie es generell schwer, die Auswahlprozedur von Festival-Jurys zu überstehen, die keinen speziellen Fokus auf filmische Innovation legen. D.h. dass viele Filme, die für UNDOX ausgewählt werden, zuvor nur selten gezeigt worden sind – und zu sehen sein werden.

INNOVATION?

„Innovation“ kann grundsätzlich nicht klar definiert werden, bevor diese nicht konkret von jemandem „geschöpft“ worden ist. Inhaltlich sollten Dokumentarfilme natürlich immer innovativ sein, insofern sie dem Publikum eine Neuigkeit in Bezug zur Wirklichkeit versprechen. Interessanter als eine solche inhaltliche Fokussierung, die für die meisten Dokumentarfilmfestivals erstrangig ist, ist für uns, Innovation in der zeitgenössischen dokumentarfilmischen Praxis zu erforschen. Das schließt Montage und den gesamten Prozess der Postproduktion mit ein. Daher sind auch die Erzählweisen und alles, was als „dokumentarische Sprache“ bezeichnet werden kann – all die wahrscheinlichen oder unwahrscheinlichen dokumentarischen Konstruktionen, mit denen uns Wirklichkeit vor Augen geführt und begreifbar gemacht wird – von besonderer Bedeutung. In Bezug auf die filmische Praxis können wir sagen, dass das innovative Moment dort „erstirbt“, wo es zum Standard wird. Daher hat Innovation in Relation zu den sich wandelnden Konventionen und Techniken eine gewisse „Halbwertszeit“. Das Innovative ist Impulsgeber eines historischen Prozesses und das Spannende ist, es in diesem Prozess „live“ beim Reüssieren zu beobachten. Ob es sich etablieren wird, ist eine andere, nicht minder interessante Frage, die bei der Präsentation des jeweiligen Films im Festival zu erörtern ist.

KURATORIUM

Um diesen Diskurs im Rahmen des UNDOX-Festivals zu stärken, wollen wir für jeden Filme eine Art kuratorische Patinnen und Paten gewinnen, die die Filme im Kinoraum präsentieren und besprechen. Dieses Kuratorium wird von dem Filmemacher Ascan Breuer, der Künstlerin und Kuratorin Amina Handke und dem Filmwissenschaftler Vrääth Öhner koordiniert. Die KuratorInnen entscheiden unabhängig und individuell über ihr Filmauswahl, sie ist nicht das Ergebnis eines kollektiven Prozesses.

UNDOX-FILMABEND 2018

UNDOX ist eine junge Initiative in ihrer Gründungsphase. Bisher konnte keine hinreichende Finanzierung für eine zweite Festivalausgabe sichergestellt werden, daher beschränken wir uns heuer auf einen kurzweiligen „Filmabend“ zum einjährigen Jubiläum. Frühestens 2019 könnte das Festival realisiert werden – wenn wir genügend Unterstützung finden…

Unterstützt wird UNDOX dieses Mal jedenfalls vom Diagonale-Intendanten Sebastian Höglinger und von Alejandro Bachmann, die als UNDOX 2018-Kuratoren den Wien-Film Die Melancholie der Millionäre von Caspar Pfaundler ausgewählt haben. Gemeinsam mit dem Filmemacher laden sie zu einer Filmpremiere im 2. Filmprogramm ab 21 Uhr, die Pfaundler selbst als „Preview“ bezeichnet. Fragen wir ihn, was das zu bedeuten hat.